Im Jahr 2024 sollen die Baukulturgespräche sich mit dem Thema „Transformation“ beschäftigen. Der aktuelle Baukulturbericht der Bundesstiftung Baukultur hat das Thema „Neue Umbaukultur“ in den Fokus genommen und das wollen wir mit den Baukulturgesprächen 2024 ebenfalls machen und uns in Vorträgen und Diskussionen mit der Transformation unserer Gebäude, Städte und Infrastrukturen auseinandersetzen. Der Bestandsumbau ist eine der großen Aufgaben für alle planenden Berufe und stellt auch die Stadtgesellschaft vor große Herausforderungen. Die Baukulturgespräche sollen für einen wertschätzenden Umgang mit der gebauten Umwelt sensibilisieren, aber ebenso Aspekte wie ökologische Notwendigkeit und soziale Gerechtigkeit berücksichtigen. Neben dem Blick über den Tellerrand wollen wir versuchen, durch Diskussion mit Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Hochschule und Bürgerschaft Lösungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung in Osnabrück zu finden.
Seit den neunziger Jahren wird die zeitgenössische Architektur mehr und mehr mit einem widersprüchlichen Phänomen konfrontiert, das in allen Maßstäben und Arbeitsbereichen auftritt. Einerseits wird von den Architekten verlangt, sehr neutrale und anonyme Gebäude zu schaffen, die schnell auf sich ändernde Situationen reagieren können. Auf der anderen Seite werden sie aufgefordert, sehr spezifische Gebäude zu schaffen, die leicht zu identifizieren sind und eine angenehme Form mit einzigartigen Räumen haben. Atelier Kempe Thill nimmt dieses moderne Paradoxon ganz bewusst zum Ausgangspunkt seiner Arbeit- insbesondere bei der Transformation vorhandener Bauten. Hierzu gehört u.a. der Wintercircus in Gent (Belgien). Dort hat Atelier Kempe Thill einen Gebäudekomplex, der schon als Zirkus und als Autohaus genutzt wurde, zu einem Kultur- und Gründerzentrum umgebaut.
Der Referent
André Kempe wurde in Freiberg, Ostdeutschland, geboren. Er studierte an der TU Dresden und gründete 2000 gemeinsam mit Oliver Thill in Rotterdam das Atelier Kempe Thill. André Kempe war als Ateliermeister an der Technischen Universität Delft und an der Academie van Bouwkunst in Arnheim und Rotterdam tätig. Er war Gastprofessor an der EPF Lausanne, PSBA Düsseldorf und der TU Berlin. Im Jahr 2020 wurde er zum ordentlichen Professor an der Leibniz Universität Hannover ernannt.
Bild: © ULRICH SCHWARZ, BERLIN
Weitere Baukulturgespräche 2024 finden statt:
am 23. Mai 2024: Britta Schümmer, ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS
Für die Baukulturgespräche können Fortbildungsstunden bei der Architektenkammer Niedersachsen eingereicht werden. Eine Teilnahmebescheinigung wird am Abend der Veranstaltung ausgehändigt.
Die Baukulturgespräche werden durch das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz gefördert.
Weitere Sponsoren sind: